Saftiges Milchbrot über Nacht oder von heute auf morgen

 Zubereitungsdauer: ca. 30 Minuten (+ 13 Stunden Ruhezeit + 20 Min. Backzeit)
 für 6 Weckerl (Brötchen) od. 1 Striezel
 Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
Vorteig
100 g Mehl, glatt
5 g Trockengerm (Hefe)
100 ml Milch, zimmerwarm
1 Prise Salz

 

Hauptteig
200 g Mehl, glatt
30 g Zucker, fein (optional Puderzucker)
90 ml Milch, zimmerwarm
5 g Trockerngerm (Hefe)
1/2 Tl Salz
70 g Butter, weich
Rosinen nach Geschmack (optional)
1 Ei, versprudelt (zum Bestreichen)
 
eine Hand voll Rosinen, wer mag
Spezielles Equipment
optional Küchenmaschine (es wird viel geknetet)
verschließbare Schüssel
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Saftiges Milchbrot über Nacht oder von heute auf morgen

 

Die wenigsten Dinge in unserem Leben geschehen von heute auf morgen. Vieles braucht Zeit. Erwachsen werden, zum Beispiel. Einen Plan für einen Herzenswunsch schmieden oder Freundschaft schließen. Seltsam, dass „ich habe keine Zeit“ so oft in unserem Sprachgebrauch auftaucht – es ist, als würde sie nicht uns gehören, als würden wir darauf warten müssen, bis sie uns zugeteilt würde. Dabei verpassen wir schöne, überraschende und vielleicht sogar uns verändernde Momente.

 

„Dass alles seine Zeit hat, heißt auch, dass alles seine Zeit braucht.“ (Ernst Ferstl)

 

Was wir mit unserer Zeit anfangen, liegt nicht nur an den äußeren Umständen, die uns in oftmals schwindelerregendem Tempo voran treiben, sondern auch an unseren Entscheidungen. Stehen zu bleiben, uns Zeit zu nehmen. Dingen die Zeit zu geben, die sie brauchen. So wie unserem Milchbrot, dessen Vorteig erstmal über Nacht ruhen muss. Ganz ohne unser Zutun. Wenn doch nur alles so einfach wäre …

Zubereitung

1. Für den Vorteig der Milchweckerl das Mehl, die Germ (Hefe) und die Milch in einer verschließbaren Schüssel mit dem Löffel zu einem cremigen Teig verrühren. Über Nacht bei Zimmertemperatur gehen lassen.

 

2. Am nächsten Tag den Vorteig in die Rührschüssel geben. Nun das Mehl, die Germ und Milch zugeben. Etwa fünf Minuten auf kleiner Stufe kneten. Dann die sehr weiche Butter und den Zucker zugeben – erneut so lange auf mittlerer Stufe kneten, bis die Butter völlig eingearbeitet ist und der Teig zwar sehr weich, aber straff ist. Dies dauert etwa 10 Minuten. Zugedeckt etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.

3. Den Teig kurz kneten und mit den Händen zu Weckerl formen – dies ist nicht immer ganz einfach, da der Teig sehr weich ist (Milch- und Butteranteil tun das Ihre). Am Einfachsten gelingen geflochtene Zöpfe oder einfach runde Weckerl (Brötchen). Alles mit Abstand (sie gehen noch auf!) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem versprudelten Ei bestreichen und zugedeckt noch etwa 20 Minuten gehen lassen.

 

4. Inzwischen den Ofen auf 200 Grad Ober- Unterhitze vorheizen und die Milchweckerl etwa 20 Minuten goldbraun backen.

Tipp

Zero Waste: Sowohl der rohe als auch der gebackene Teig lässt sich gut einfrieren. Je langsamer der Auftauprozess passiert, umso saftiger bleiben sie. Sollten doch einmal Krümel oder Reste übrig bleiben, können sie einfach mit der Küchenmaschine zu süßen Brösel verrieben werden – so schmecken die nächsten Topfenknödel besonders gut.

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2 Comments
  • Das Mädel vom Land

    11. April 2019 at 14:18 Antworten

    Wahrhaftig saftig sieht es aus, dein Milchbrot. Vorteige und Kochstücke machen solches Gebäck einfach um Längen besser …
    Und die Sache mit der Zeit … Zeit für mich ist ja derzeit so richtig, richtig Mangelware. Aber wenn ich dann mal hätte, bin ich dennoch so im „Takt“ gefangen, dass ich oft gar nicht weiß, was nun anfangen mit ihr… Komisch.
    Alles Liebe!

    • Eva

      13. April 2019 at 6:29 Antworten

      Liebe Maria, ich finde das gar nicht komisch, sondern normal. Wir sind auch so getaktet im Alltag … vielleicht ist die Unruhe, die wir dann spüren so eine Art Zwischenstation, die nach einer Zeit dem darunter liegenden Ausruhen weicht? Das ständig in Bewegung sein, Aufgaben erfüllen schwingt vielleicht einfach nach …. Alles Liebe, Eva

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