Tomate

Tomaten (Paradeiser)

Moodfood im Juli

Die meisten Hormone, die unser Glücks-, Stress-, Hunger-, und Sättigungsgefühl steuern, werden in Zusammenarbeit mit den Bakterien in unserem Darm hergestellt. Was wir zu uns nehmen, hat also direkt Auswirkung darauf, wie wir uns fühlen. Ein guter Grund genauer hinzusehen.

Tomate

„Studien zeigen, dass die Aromenvielfalt der Tomaten im direkten Zusammenhang mit den wertvollen Inhaltsstoffen stehen. Genuss und Inhalt lassen sich also schwer trennen.“

Moodfood des Monats Juli: Tomaten (Paradeiser)

 

Tomaten

 

Die Tomate ist ein Wunderling. Unglaubliche 3.200 verschiedene Sorten gibt es. Aber rot sind sie noch lange nicht, auch die Tomaten wissen, dass Vielfalt der Kern des Erfolges ist. Es gibt sie in weiß, gelb, orange, rot, rosa, lila, grün, braun, schwarz. Es gibt sie gestreift und marmoriert. Und tragen Namen wie Ei von Phuket, Gelbe Helene oder Grünes Zebra.

 

Lange galt die Tomate als Zierpflanze und erst zur Jahrhundertwende des letzten Jahrtausends hatte sie als Speisepflanze ihren Durchbruch in Spanien und Italien. Bei uns feierte die Tomate ihre ersten großen Erfolge erst in der Nachkriegszeit – unglaublich nicht wahr, denn heute essen wir an die 29 kg pro Jahr. Botanisch gesehen ist die Tomate übrigens kein Gemüse, sondern ein Obst und zählt zu den Nachtschattengewächsen, was der Tomate mitunter einen schlechten Ruf eingebracht hat. Studien zeigen allerdings, dass die positiven Wirkungen offensichtlich die negativen überwiegen und keine schädliche Wirkungen – bis auf individuelle Unverträglichkeiten – nachgewiesen werden können.

 

Anders als oft angenommen wird, zählen Tomaten trotz des leicht säuerlichen Geschmacks zu den Basenbildnern, da sie reich an basischen Mineralstoffen wie z. B. Kalium, Kupfer und Eisen sind. Die Antioxidantien und der hohe Wassergehalt der Frucht helfen, dass überschüssige Säuren und Giftstoffe besser neutralisiert und aus dem Körper abgeleitet werden können. Tomaten sind also eine sehr gute Wahl, um das Säure-Basen-Gleichgewicht zu regulieren. Dazu ist sie ein Lebensmittel mit sehr hoher Nährstoffdichte, da sie im Verhältnis zu ihrem Energiegehalt (sie hat nur wenige Kalorien) viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Je reifer eine Tomate ist, desto mehr Lycopin enthält sie – ein Wirkstoff, der Prostatakrebs entgegenwirken soll.

 

Darüber hinaus fördern Tomaten die Produktion des Hormons Serotonin – ein Neurotransmitter, der für unsere gute Stimmung unerlässlich ist. Zu wenig Serotonin löst in unserem Gehirn Depressionen aus. Allerdings kann Serotonin nicht aufgenommen, sondern nur von unserem Körper erzeugt werden. Wir besitzen eine Blut-Hirn-Schranke, die darüber entscheidet, welche chemischen Stoffe aus unserem Blut in unser Gehirn dürfen und welche nicht. In unserem Gehirn wird das Serotonin aus Tryptophan produziert bzw. umgewandelt. Sehr gute Tryptophan-Quellen neben Tomaten sind zum Beispiel Milch, Topfen, Eier oder aber auch Fleisch und Fisch. Am besten sollten wir ausreichend Öl zu unseren Tomaten genießen, da dann wirklich alle wertvollen Inhaltsstoffe von unserem Körper aufgenommen werden können.

 

Ein Schicksal, das allerdings nicht nur die Tomaten, ereilt, sind die Überzüchtungen und frühen Ernten – diese schaden nämlich nicht nur dem Geschmack, sondern auch den Inhaltsstoffen. 2017 stellte eine übergreifende Studie aus den USA. China, Spanien und Israel fest, dass in modernen Varianten inzwischen 13 Geschmacksstoffe fehlen. Es zahlt sich also aus auf ältere Sorten zu achten und die Artenvielfalt zu unterstützen.

 

Zur Aufbewahrung mag es die Tomate übrigens lieber einsam – durch das Ethylen, das sie verströmen, reifen nämlich anderes Obst und Gemüse schneller und werden matschig. Also besser alleine aufbewahren. Und zwar bei Zimmertemperatur – den Kühlschrank mögen sie nämlich gar nicht.

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