Feingefühl mit Karin im Oktober

Die Aufregung sich zu zeigen

„Die Aufregung sich zu zeigen geht Hand in Hand mit der Stärke nicht allen gefallen zu müssen.“ (Karin von Jubeltage)

 

Die Aufregung sich zu zeigen, kenne ich seit meiner Kindheit. Kein Wunder, als Tochter eines Musikers stand ich bereits im Alter von fünf, sechs Jahren vor hunderten Leuten auf der Bühne. Die Aufregung war aber damals sehr positiv besetzt.

 

Natürlich spürte ich das flaue Gefühl im Magen und dass das Herz schneller schlug – allerdings war das nicht mit Angst besetzt. Nachdem sich aber viele körperliche Auswirkungen mit denen der Angst ähneln, ist es nicht verwunderlich, dass wir diese Gefühle oft auch verwechseln. Auch mir passiert das, wenn auch zunehmend weniger, heute noch.

Body-Scan

Geändert hat sich das positive Gefühl erst, als (im Teenager-Alter) die Versagensangst nämlich das Gefühl „Die Angst nicht genug zu sein“ dazugekommen ist. Hier fand ich es besonders wichtig mich als Erwachsene zu fragen: „Wer hat mir das eingeflüstert?“

 

Als Kind habe ich dieses Gefühl nicht gekannt, das kam erst später. Ein Kind würde den Satz „Du bist nicht gut genug“ nicht so leicht zu sich selbst sagen. Wo haben wir das also übernommen? Wenn wir etwas übernommen haben und uns das bewusst ist, können wir es auch wieder loslassen.

 

Wenn dieses Gefühl großen Raum einnimmt, dann spielt sich das ganz oft in richtigen Horrorzenarien unseres Kopfkinos ab. Unser Monkey Mind läuft zur Höchstform auf. Ich nenne das auch die „Was, wenn …-Phase“.

 

„Was, wenn die Menschen das nicht gut finden was ich mache?“ „Was wenn es niemanden interessiert?“ „Was wenn die Menschen bei meinem Vortrag abdriften und gähnen?“ „Was wenn ich stolpere?“ „Was wenn mir die Sätze nicht einfallen?“ „Was, wenn …“ Ich kenne das von mir selbst – das Gefühl die Angst nicht genug zu sein gepaart mit meinen destruktiven Selbstgesprächen bringen uns in eine Abwärtsspirale.

Die Angst nicht genug zu sein hängt auch ganz stark damit zusammen, dass wir das Bedürfnis haben allen gefallen zu wollen, was und viel Energie raubt. Deshalb finde ich es äußerst inspirierend, dass Eva sich in diesem Monat auch dem Gefühl angenommen hat, das uns Kraft schenkt nämlich: Die Stärke nicht allen gefallen zu müssen.

 

Es gibt zwei wichtige Punkte an denen wir ansetzen können, um diese Stärke und das nötige Selbstbewusstsein zu entwickeln

 

Bei den anderen

„Wir haben absolut keinen Einfluss darauf, was andere Menschen über uns denken.“
Wir haben keinen Einfluss darauf. Menschen werden immer eine Meinung haben. Der wichtige Punkt ist, wieviel Wert legen wir auf die Meinung anderer Menschen.

 

Hier ist es ganz wichtig zu unterscheiden:

  • Diejenigen die unangebracht meckern oder vielleicht online blöde Kommentare hinterlassen, hinter unserem Rücken tuscheln, diejenigen die urteilen, die sind äußerst unzufrieden mit sich selbst und denen geht es nicht gut in ihrem Leben.
  • Diejenigen die konstruktive Kritik üben, die meinen es gut mit uns, deren Meinung dürfen wir aufnehmen und dann abwägen wie wir daran wachsen können.

 

Deshalb meine Empfehlung: Meide die Menschen, die sich durch dein Licht geblendet fühlen und umgib dich mit Menschen, die dich hell strahlen und wachsen sehen wollen. Mit ihnen entwickelst du die Stärke nicht allen gefallen zu müssen.

 

Bei uns selbst:

Je positiver wir über uns selbst denken und je positiver und liebevoller wir mit uns in unseren Selbstgesprächen sprechen, desto größer wird die Stärke nicht allen gefallen zu müssen. Ein wichtiger Schritt ist hier auch uns selbst zu beobachten, wo wir werten, wo wir urteilen. Manchmal sind die Bewertungen von außen auch ein Spiegel der uns aufzeigt, wie stark wir selbst in die Bewertung gehen.


 

Karin Graf-Kaplaner

Autorin

Karin Graf-Kaplaner

 

Für unsere Mitglieder kennt sie wertvolle Tipps für mehr Gelassenheit im Alltag und unterstützt uns dabei immer wieder mit uns in Kontakt zu treten. Mehr über Karin …

 

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