Radicchio

Der Radicchio

Moodfood im November

Die meisten Hormone, die unser Glücks-, Stress-, Hunger-, und Sättigungsgefühl steuern, werden in Zusammenarbeit mit den Bakterien in unserem Darm hergestellt. Was wir zu uns nehmen, hat also direkt Auswirkung darauf, wie wir uns fühlen. Ein guter Grund genauer hinzusehen.

Radicchio

„Bis zum bitteren Ende: Der Radicchio löst in so manchem den gustofazialen Reflex aus und verdeutlicht anschaulich, dass wir auf süß programmiert sind. Aber warum? Wir brechen eine Lanze für die Bitterstoffe.“

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Moodfood des Monats November: Der Radicchio

 

Der Radicchio

 

Schon in der Antike aß man die Ursprungsform des Radicchio, die bläuliche Wegwarte. Anfangs war das Kraut als Heilpflanze bekannt. Ab dem 16. Jahrhundert nutzte man die Eigenschaft des Radicchios, im Winter zu wachsen. Heute wird er hauptsächlich in Norditalien angebaut, hat sich aber aufgrund neuerer und robusterer Züchtungen seit den 80iger Jahren der ganzen Welt verbreitet.

 

Von rot bis grün wird der Radicchio heute vielfältig gezüchtet und in die Klassen 1 bis 5 eingeteilt, die die Wachstumsgeschwindigkeit anzeigen. Unabhängig von Farbe und Form – von festem Salatkopf bis kleinen Röschen – fördert er die Entgiftung unserer Leber. Besonders wertvoll ist der Radicchio durch den Inhaltsstoff Intybin (Bitterstoff) und die hohe Konzentration von Eisen, Kalium und Kalzium, was ihn vor allem als Herbst- und Wintergemüse attraktiv macht. Seine Lagerfähigkeit ist enorm im Gegensatz zu seinen sommerlichen Freunden, hält er sich gut und gerne auch ein bis zwei Wochen.

 

 

Gut fürs Verdauungs- und Immunsystem

 

 

In der Darmschleimhaut befinden sich mehr als 80% des körpereigenen Immunsystems. Heißt also: Geht es dem Verdauungssystem gut, profitieren auch unsere Abwehrkräfte. Durch ihre sekretfördernden Eigenschaften wirken Bitterstoffe wie ein Training auf die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Durch den bitteren Geschmack ziehen sich die Schleimhäute zuerst zusammen und dehnen sich dann wieder aus – Krankheitserreger, Gifte und Schlacke werden so rascher ausgeschieden.

 

 

Was für schwache Nerven – der Radicchio fördert die Balance

 

 

Interessant ist, dass bitter schmeckende Substanzen je nach Dosierung sowohl den Sympathikus als auch den Parasympathikus anregen. Der Sympathikus ist für Aktivität, der Parasympathikus für Ruhe zuständig. Die Geschmacksinformation „bitter“ ist nun in der Lage, die Organe zu stärken und Energie zu spenden. Gleichzeitig aktivieren die Bitterstoffe Verdauung und Ausscheidung und sorgen somit für Regeneration.

 

Wird Gemüse wie Radicchio übrigens erhitzt und gedünstet – so wie in unserem Rezept des Monats – sind kaum Einbußen bei den sekundären Pflanzenstoffen zu befürchten, nur einige, wenige empfindsame Vitamine lassen sich so nicht gut erhalten.

 

Der Radicchio wirkt unter anderem

 

  • durchblutungsanregend
  • Herz stärkend
  • Blutfett senkend
  • verdauungsfördernd
  • appetithemmend
  • fettverbrennend
  • basisch
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