Risotto mit Radicchio und Balsamico

Die Dankbarkeit gesehen zu werden

Cremiges Risotto mit Radicchio und Balsamico

Kennst Du den Moment, in dem vielleicht etwas ganz Kleines, aber völlig Unglaubliches passiert? Eine Geste, ein Wort, das unerwartet und jedenfalls zum richtigen Zeitpunkt kommt? Der geborgte Mantel, der sich warm und schwer um deine Schultern schmiegt, während die Windböen das nahende Unwetter künden und erbarmungslos durch die Straßen und dein Haar fegen? Die Dame, die uns in der Warteschlange vorlässt, ohne dass wir fragen mussten und wir erleichtert einen Platz nach vorne schlüpfen? Der lächelnde Blick, der uns trifft und nicht gleich das Weite sucht, sondern ruhig unserem standhält, als würde er uns für diesen einen Moment in die Seele blicken können?

„Dankbarkeit entsteht, wenn das Herz sich erinnert.“[ds_preview]

 

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Es ist der Moment in dem wir wahrhaftig gesehen werden. Jemand uns wahrnimmt und sich unserer annimmt, ohne darum gebeten haben zu müssen. Der uns wichtig macht, weil wir es wert sind, wichtig und gesehen zu sein. Auf Augenhöhe voller Mitgefühl und ohne Mitleid. Und der uns im Heute dazu befähigt, unser inneres Kind schützend in die Arme schließen zu können, wenn uns ein Sturm im Leben umzustoßen droht.

Es sind oft die kleinen Momente, die wir in der Hektik des Alltags auch schnell übersehen können, während wir atemlos durch die Rush Hour rasen, immer neuen Dingen und Zielen hinterher. Den Blick fest in die Zukunft gerichtet, was wir noch zu erledigen, noch zu erfüllen noch zu leisten haben. Uns jedoch immer wieder und ganz bewusst den Momenten hinzuwenden, in denen wir gesehen werden, ganz ohne (Gegen-)Leistung, öffnet uns die Augen für die Fülle und Wunder – und fungiert wie ein kleiner Verstärker für die Melodie unseres Lebens.

 

Habt ihr gewusst, dass Dankbarkeit ganz unmittelbar auch eine Auswirkung auf unsere psychische Gesundheit hat? Wer sich in Dankbarkeit übt, seinen Blick schärft, empfindet sein Leben glücklicher und ist zufriedener mit seinen Lebensumständen. Die Psychologin Leah Dickens hat beispielsweise zwischen 2003 und 2015 eine Studie mit über 5000 Menschen durchgeführt, die ein Dankbarkeitstagebuch führten oder Dankesbriefe für Menschen in ihrem Leben schrieben. Das Gefühl verstärkte sich sogar, wenn sie diese Briefe abschickten – Befürchtungen, die Empfänger könnten peinlich berührt sein, bewahrheiteten sich nicht. Die Beziehungen wurden dadurch gestärkt. Was für ein schöner und versöhnlicher Gedanke, so unmittelbar und einfach etwas Großes Bewirken zu können.

 

Während ich also darüber nachdenke, wann denn eigentlich ich zuletzt wirklich hingesehen habe, koche ich ein cremiges Risotto mit Radicchio und Balsamico, dessen Bitterstoffe und Säure im ersten Moment vielleicht ungewohnt erscheinen mögen, die jedoch bereits nach dem ersten Löffel verstehen lassen, dass es manches Mal einen bewussten und neugierigen Blick benötigt, um Dinge in einem ganz anderen Licht betrachten zu können. 

„Dankbarkeit hilft, das Gute im Blick zu behalten.“

Ich bin in diesem Moment so dankbar für die Möglichkeit meine Leidenschaft für das Schreiben, Gestalten und die Themen, die mir am Herzen liegen, hier in diesem Raum mit euch teilen zu dürfen. Und freue mich auf eure Sichtweise zum Gefühl der Dankbarkeit.

 

Was sind für euch die Momente, die euch dankbar machen? Übt ihr euch in Dankbarkeit?

 

Kocht gut, seid gut – eure

Radicchio und Balsamico

Das Rezept

 Zubereitungsdauer: ca. 40 Min. 
 für 2 Personen
 Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
1-2 El Olivenöl zum Anbraten
320 g Risotto-Reis
100 ml Weißwein (zB. Sauvignon Blanc, Danko)
500 ml Rindsuppe
30 g Butter, kalt in Stücken
50 g Parmesan, frisch gerieben
1 Prise Salz, nach Geschmack

 

1 Radicchio, klein
1 Zwiebel, gelb
1 Schöpfkelle Rindsuppe extra
1-2 El Olivenöl
Balsamico-Essig, alt & gereift
Parmesan zum Bestreuen
Spezielles Equipment
Keines
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Zubereitung

1. Olivenöl erhitzen, Reis darin anschwitzen bis er glasig wird. Mit einem Schuss Weisswein – ich habe diesmal einen Sauvignon Blanc aus dem Familien-Weingut Danko aus der Südsteiermark verwendet, ablöschen und verdampfen lassen. Nun Schöpferweise Brühe aufgießen. 20 Minuten aufgießen und rühren. Wenn der Risotto wie eine Welle fließt, dann ist er fertig – deswegen all’onda.

 

2. Den Chicorée fein schneiden. Die Zwiebel fein schneiden. Olivenöl erhitzen und dann mit dem Gemüse zuerst Farbe annehmen lassen, den Herd etwas runter drehen, mit einer Schöpfkelle die Brühe aufgießen und 10 Minuten schmoren.

 

3. Butter und Parmesan sowie Gemüse unter das Risotto heben. Mit dickflüssigem, gereiften Balsamico Essig verfeinern und frisch geriebenem Parmesan bestreuen.

Radicchio und Balsamico
Tipp

Das Risotto mit Radicchio und Balsamico lässt sich sehr gut mit dem kühlen Sauvignon Blanc aus dem Hause Danko genießen. Wer keinen Wein verwenden mag, nimmt Verjus als alkohol- und histaminfreie Alternative.

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