Zwetschgen-Balsam-Essig

Zwetschgen-Balsam Essig oder mit Gewissheit ungewiss

Zubereitungsdauer: ca. 60 Min. 
für 6 Flaschen á 250 ml
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
1000 g frische Zwetschken, entkernt
200 g Zucker, braun (fein)
10 ml Pflanzenöl, neutral (bspw. Sonnenblumenöl)
½ TL Zimt, Ceylon
1 TL Salz
450 ml Apfelessig (mind. 5 % Säure)
50 ml Rum
Spezielles Equipment
Keines
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Zwetschgen-Balsam-Essig oder mit Gewissheit ungewiss

 

Nur wenige Dinge stehen im Leben fest. Dass auf Donnerstag ein Freitag folgt, beispielsweise. Dass morgens die Sonne aufgeht und abends wieder unter. Und dass Leberstreichwurst mit Kirschmarmelade und Sauerteigbrot fantastisch schmeckt. Aber sonst, sonst können wir uns wenigen Dingen wirklich sicher sein. Liebe, Freundschaft, Familie, gehalten von einem Band, das schier unzertrennlich scheint, kann reissen, sich langsam im Laufe der Jahre zwischen dem Getriebe des Alltags zerreiben oder sich in unterschiedliche, unvereinbare Wertvorstellungen verstricken. Was sicher scheint, ist es nicht und im Laufe des Lebens müssen wir einsehen, dass es eben doch nur die Sonnenauf- und -untergänge sind, die irgendwie zuverlässig passieren.

 

 Zwetschgen-Balsam-Essig: Das Gaffertape für die Zerreissproben des Lebens

 

„Alles ist möglich, aber nix ist fix“ sang der österreichische Popsänger Reinhard Fendrich vor vielen Monden und trifft damit den Nagel ein bisschen auf meinen Kopf. Wenn ich an früher denke und die Bilder, die ich von „später“ hatte, erinnere, huscht mir fast ein Lächeln über die Lippen. So weit weg liegt mein heutiges Heute vom früheren später. Das ist in weiten Teilen wirklich gut, denn auch meine Sehnsüchte und Wünsche, was denn genau später einmal passieren sollte, haben sich gewandelt und ich mag – in den meisten Zügen – mein Leben, wie es heute ist. Dennoch stelle ich immer wieder fest, wie schwer mir das Loslassen fällt. Von Vorstellungen, Wünschen und Menschen, die nicht mehr zu mir passen. Mögen sie noch so verletzend, unpassend oder von gestern sein. Es fühlt sich an als würde ich mich und sie verraten, würde einen Teil von mir ziehen lassen, wenn ich mich von ihnen verabschiede. Und vielleicht ist es auch so.

 

Während wir darüber nachdenken, ob das Loslassen des nicht mehr Stimmigen und das Hineinwachsen ins Ungewisse, Unbekannte einfach immer ein verunsichernder Prozess ist, weil der Ausgang per se eben unbestimmt ist, kochen wir die heurigen reifen Zwetschgen zu einem samtigen Zwetschgen-Balsam-Essig ein, um die fruchtigste und weichste Basis für unsere winterlichen Salate und Gerichte vorzubereiten.

 

Denn der nächste Winter kommt bestimmt, darauf ist Verlass.

Zubereitung

1. Die Zwetschgen abwaschen und entsteinen.

 

2. Alle Zutaten in einen Topf geben und zum Kochen bringen – leise blubbernd (etwa 100 Grad) etwa 15 Minuten einkochen.

 

3. Alles in die Küchenmaschine schütten (Achtung, es ist brennheiß) oder mit dem Pürierstab (Zauberstab) zu einer homogenen Masse mixen.

 

4. Zurück in den Topf geben und noch einmal für 5 Minuten aufkochen lassen.

 

5. Durch ein Sieb in saubere Gläser oder Flaschen abfüllen und verschließen. Auskühlen lassen.

 

7. Bis zum servieren im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp

Heiß in saubere Gläser oder Flaschen abegfüllt und dunkel aufbewahrt hält der Essig viele Monate und lässt sich auch wunderbar zu Weihnachten verschenken.

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